Was sind eigentlich Wifi4, Wifi5 und Wifi6?

In den letzten Jahren tauchen die Begriffe Wifi6 und mittlerweile sogar Wifi7 auch in nicht-technischen Medien wiederholt auf. Neueste Router, Repeater und Access Points werden mit der Nutzung dieser Frequenzen beworben und die Flagschiffe der Hersteller spiegeln diesen Teil des technischen Fortschritts auch im Preis wider.

Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff „WifiX“ und was sind die Unterschiede zwischen den 3 aktuell meistgenutzten Standards? Gibt es „den besten“? Wir stellen euch die grundlegenden Infos kurz dar.

Wifi4


Der älteste heute verwendete Standard ist seit 2009 im Dienst und bezieht sich in der Regel auf das 2,4 GHz-Frequenzband, wobei auch das 5 GHz-Frequenzband eingeschlossen ist. Nahezu alle Handys, Laptops, Fernseher, Überwachungskameras, etc. können dieses WLAN ohne Probleme nutzen. Aufgrund der höheren Reichweite des WLANs im Vergleich zu den anderen beiden Standards, bietet sich die Nutzung insbesondere auf längere Distanzen, in weitläufigen Räumlichkeiten und bei Geräten im Stockwerk über oder unter dem Sender an.

Die erhöhte Reichweite auf Basis der niedrigeren Frequenz erlaubt jedoch bei weitem nicht so hohe Datenübertragungsraten. Bei Routern oder Repeatern, die mehrere WLANs auf unterschiedlichen Frequenzen aussenden, wie zum Beispiel bei unseren Beschützerboxen, bietet sich daher an, Geräte, die mit wenig Datenvolumen auskommen, in dieses Netzwerk einzubinden.

Zu diesen gehören zum Beispiel die sogenannten „internet of things (IOT)“-Geräte. Das können Überwachungskameras, Thermostate, Smartwatches oder smarte Kühlschränke sein. Diese brauchen alle kein superschnelles Internet und befinden sich in der Regel auch so verteilt, dass die Nutzung des 2,4 GHz-WLANs gleich doppelt Sinn ergibt.

Photo by BENCE BOROS on Unsplash

Ein weiterer Nachteil des 2,4GHz-WLANs äußert sich an Standorten, an denen sich zahlreiche Router, Repeater und Access Points befinden, zum Beispiel in größeren Mehrfamilienhäusern oder Wohnblocks. Nahezu jeder Router macht ein WLAN auf dieser Frequenz auf, und da die Anzahl der sinnvollerweise zu verwendenden Kanäle (in Deutschland 1, 6 und 11) begrenzt ist, tummeln sich teils dutzende Router auf derselben Frequenz.

Wifi5

Dieser Wifi-Standard ist 2013 dazugekommen und bezieht sich auf das 5 GHz-Frequenzband (oft als 5G abgekürzt, aber nicht zu verwechseln mit dem 5G-Standard des Mobilfunks!). Die meisten gängigen WLAN-Geräte der letzten 10 Jahre verfügen über 2 WLANs – eines funkt auf 2,4 GHz, das andere auf 5 GHz. Letzteres verliert leider spürbar an Sendeleistung, was sich insbesondere mit Wänden und Decken zwischen Sender und Empfänger bemerkbar macht.

Dafür ist Wifi5 optimal geeignet für bandbreitenintensive Anwendungen. Ob Streaming auf Netflix oder Amazon Prime, das Schauen von Youtube-Videos oder der Download von Spielen, Spotify-Playlists oder Updates für den PC: all das geht signifikant schneller über das 5 GHz-WLAN. Daher empfehlen wir, dieses WLAN zu nutzen, wenn die Sendeleistung stark genug ist für die Geräte.

Ein weiterer Vorteil dieses Frequenzbandes ist der, dass die Funkkanäle deutlich freier sind. Es gibt weniger überlappende Kanäle, was von vorneherein die Auswahlmöglichkeiten erhöht, und auch in dichtbesiedelten Umgebungen lässt sich so manuell nachjustieren, sodass der eigene Router und etwaige Repeater störungsfrei senden können.

Wohnblock in Berlin – WLANs im Überfluss.

Wifi6

Zu guter letzt haben wir den neuesten Standard, Wifi6, der 2019 eingeführt wurden und wiederum beide Frequenzbänder, 2,4 und 5 GHz inkludiert. Hier ist besonders hervorzuheben, dass Verbesserungen zur Reichweite implementiert wurden, was die Sendeleistungsunterschiede zwischen den Frequenzen reduzieren konnte. Gleichzeitig sind die maximalen Datenübertragungsraten noch einmal deutlich gesteigert worden.

Letzteres ist aber in der Regel uninteressant für Endgeräte, die nur mit dem Internet kommunizieren über den Router und nicht im internen Netzwerk Daten hin- und herschicken. Da insbesondere in Deutschland die Anzahl der Breitbandanschlüsse überschaubar ist, wird der Router mit einem Vertrag mit z.B. maximal 100 oder 250 Mbit/s immer das bremsende Element der Infrastruktur sein.

Daten mit Highspeed vom Laptop an das NAS per WLAN versenden.

Hinzu kommt, dass Geräte, die mit dem neuesten Wifi-Standard arbeiten, merklich teurer sind als ältere Geräte. Im Rahmen der Standardnutzung eines Routers als alleinige WLAN-Quelle für mehrere Endgeräte, die primär das Internet nutzen, fällt also der Kosten-Nutzen-Faktor noch zu ungunsten der Flagschiffe der Hersteller aus.

Fazit

Alle Frequenzbänder haben ihre Vor- und Nachteile. Ein „bestes“ gibt es nicht, sondern der jeweilige Anwendungsfall entscheidet, ob beim Kauf eines WLAN-Routers, Access Points oder Repeaters auf die Werbung des Herstellers wert gelegt werden sollte. Falls Sie sich nicht sicher sind, zu welchem Modell Sie auf Basis der Gegebenheiten vor Ort greifen sollen, können Sie uns gerne über die üblichen Wege kontaktieren.

Unsere Beschützerboxen arbeiten je nach Modell mit unterschiedlichen Wifi-Standards, sind aber mit allen handelsüblichen Verstärkern kompatibel. Im Zweifelsfall helfen wir Ihnen gerne weiter bei der Auswahl der richtigen Geräte und geben Tipps bei der Einrichtung dieser! Mehr Infos finden Sie hier.

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